Promotionen

Hier finden Sie eine Übersicht über die abgeschlossenen und laufenden Promotionen am Arbeitsbereich Technikdidaktik in alphabetischer Reihenfolge.

Abgeschlossene Promotionen

Dr. phil. Marcus Dengler

Empirische Analyse lernfeldbasierter Unterrichtskonzeptionen in der Metalltechnik


Themenstellung:

Seit 1996 ist das Lernfeldkonzept die curriculare Grundlage für den berufsbezogenen Unterricht von nahezu allen dualen Ausbildungsberufen an deutschen Berufsschulen. Doch darüber, wie das Lernfeldkonzept an den Berufsschulen von den Lehrkräften umgesetzt wird, liegen nur wenige Befunde vor. Ansatzpunkt der vorliegenden Arbeit ist es, dieses wissenschaftliche Desiderat aufzugreifen und die didaktische Umsetzungspraxis des Lernfeldkonzepts an den Berufsschulen zu untersuchen. Trotz der bisherigen schlechten Befundlage wird in dieser Arbeit zunächst angenommen, dass es Lehrkräfte gibt, denen es gelingt, einen guten berufsschulischen Unterricht zu halten, wobei die Bezeichnung „gut“ das Problemfeld der Definition von Unterrichtsqualität öffnet und hierzu eine Positionierung vorgenommen werden soll. Wenn es gelänge zu identifizieren, was diese Lehrkräfte zu einer guten Umsetzung des Lernfeldkonzeptes befähigt, könnte dies ein Beitrag sein, das Lernfeldkonzept positiv voranzubringen bzw. den Lehrkräften an den Berufsschulen aufzeigen, wie und wodurch eine gute Umsetzung gelingen könnte. Um zu überprüfen, ob sich die gewonnenen Probanden bezüglich ihrer allgemeinen personenbezogenen und persönlichen unterrichtsbezogenen Merkmale von anderen Lehrkräften an beruflichen Schulen der Fachrichtung Metalltechnik unterscheiden, muss eine Vergleichsstichprobe erhoben werden.

Dr. phil. Anne Koschmann

Kooperation von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen zur Umsetzung der lernfeldorientierten Lehrpläne


Themenstellung:

Die mit den lernfeldorientierten Rahmenlehrplänen entstandenen Aufgaben der Entwicklung schuleigener Curricula und einer übergreifenden didaktischen Jahresplanung soll von den Lehrkräften berufsbildender Schulen in kollegialer Teamarbeit erfüllt werden. Die Umsetzung dieser Empfehlung wurde bislang nur für einzelne Berufe/Schulformen bzw. in Modellversuchen untersucht, eine umfassende und systematische, didaktisch ausgerichtete Kooperation an berufsbildenden Schulen wurde dabei nicht nachgewiesen. Das eigene Forschungsvorhaben befasst sich mit neun Gruppen von Lehrkräften an berufsbildender Schulen, die in kollektiven Ansätzen die Vorgaben der lernfeldorientierten Lehrpläne strukturieren und bis zur Unterrichtsdurchführung konkretisieren. Hierzu werden Rahmenbedingungen, Strukturen, Prozessen und Ergebnisse sowie deren Zusammenhänge innerhalb der verschiedenen Kooperationsansätze betrachtet, um schließlich über die Kontrastierung mit den normativ-theoretisch begründeten Anforderungen an die Lernfeldumsetzung diesbezügliche Stärken bzw. Schwächen als auch potenzielle Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren zu identifizieren.


Publikationen:

  • Koschmann, A. (2009): Kooperation von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen zur Umsetzung der lernfeldorientierten Lehrpläne. In E. Wuttke, H. Ebner, B. Fürstenau, R. Tenberg (Hrsg.) Erträge und Perspektiven berufs- und wirtschaftspädagogischer Forschung. Schriftenreihe der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) (S.101-112). Opladen: Verlag Barbara Budrich
  • Eder, A./Koschmann, A. (2011): Die Rolle von Lernortkooperation bei der Umsetzung lernfeldorientierter Lehrpläne an berufsbildenden Schulen in Niedersachsen. In: bwp@ 20, 27.07.2011


Vorträge:

  • Kooperation von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen zur Umsetzung der lernfeldorientierten Lehrpläne. Poster auf den 1. Hochschultagen Berufliche Bildung „Qualität in Schule und Betrieb: Forschungsergebnisse und gute Praxis“ 12.-14.03.2008 in Nürnberg
  • Kooperation von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen zur Umsetzung der lernfeldorientierten Lehrpläne. Vortrag im Rahmen des Vorprogramms auf der Herbsttagung der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) 22.-24.01.2009 in Mannheim.

Dr. phil. Nina Pfister

Führung als Teilaspekt von Schulleitung an beruflichen Schulen


Themenstellung:

Mittels einer standardisierten Befragung an zehn berufsbildenden Schulen in Norddeutschland wird in einem umfassenden Querschnitt erhoben, welche Wünsche und Erwartungen LehrerInnen an ihre SchulleiterInnen stellen. Es wurde dabei davon aus-gegangen, dass dies in Abhängigkeit zum eigenen Professionsverständnis der LehrerInnen und zur schulischen Veränderungsdynamik steht.


Publikation:

Pfister, N.; Tenberg, R. (in Vorbereitung): Welche Erwartungen und Ansprüche stellen Berufsschullehrer an ihre Schulleiter als Führungspersonen? Empirische Untersuchung an beruflichen Schulen.In: Tenberg, Ralf & Warwas, Julia (Hrsg.): Themenheft Schulleitungsforschung der Zeitschrift Empirische Pädagogik 1/2012.

Dr. phil. Daniel Pittich

Diagnostik von fachlich-methodischen Kompetenzen bei Auszubildenden des Handwerks


Themenstellung:

Aktuell existieren kaum belastbare Befunde, die den Zusammenhang zwischen Facharbeiterwissen und Handlungsfähigkeit belegen können. Diesem Desiderat nimmt sich die Arbeit an. Zentrale Forschungsfrage ist dabei, ob „TischlerInnen in der Lage sind, aufgrund von Verständniswissen kompetent zu handeln“. Ausgehend von einer Kompetenzmodellierung werden Zusammenhänge zwischen Wissens- und Handlungsqualität erhoben.


Publikation:

Pittich D. (2011): Studie zur Überprüfung des Zusammenhangs von Verständnis und Fachkompetenz bei Auszubildenden des Handwerks. In U. Faßhauer, B. Fürstenau, E. Wuttke, (Hrsg.) Grundlagenforschung zum Dualen System und Kompetenzentwicklung in der Lehrerbildung. Schriftenreihe der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) (S.91-102). Opladen: Verlag Barbara Budrich.


Vorträge:

  • Studie zur Überprüfung des Zusammenhangs von Verständniswissen und Fachkompetenz bei TischlerInnen (Frühjahrstagung der Sektion BWP der DGfE in Aachen, März 2011
  • Studie zur Überprüfung des Zusammenhangs von Verständniswissen und Fachkompetenz- Erste Ergebnisse (Herbsttagung der Sektion BWP der DGfE in Konstanz, September 2011)

Dr. phil. Lisa Röder

Stand und Facetten der Lehrerteamarbeit im Zuge der Lernfeld-Umsetzung an berufsbildenden Schulen


Themenstellung:

Durch die Implementierung des Lernfeldkonzepts hat sich an den Berufsschulen in Deutschland die ehemals individuelle Arbeit der Lehrpersonen umfassend zu Lehrerteamarbeit erweitert. Um einschätzen zu können, in welcher Form und zu welchem Grad dies erfolgt ist, ist eine breit angelegte quantitative Studie erforderlich.

Ausgangshypothese ist, dass Lehrerteamarbeit weitgehend implementiert ist und rein individuell arbeitende Lehrpersonen eher die Ausnahme sind. Zudem wird angenommen, dass Qualität und Intensität von Lehrerteamarbeit in hohem Maße von spezifischen internalen, kaum jedoch von externalen Faktoren abhängen.

In einer Zufallsstichprobe (n>600) werden Berufsschullehrpersonen in Vollzeitbeschäftigung im Bundesland Hessen mit einem standardisierten Instrument befragt. Die Skalen werden überwiegend aus validierten Inventaren übernommen, einige aber auch selbst entwickelt. Im Zentrum stehen dabei die internalen und externalen Prädiktoren für Lehrerteamarbeit an Berufsschulen. Hinzu kommen Skalen zur Beschreibung der Teamarbeit hinsichtlich qualitativer, quantitativer und struktureller Aspekte. Die Auswertung erfolgt deskripitv und inferenzstatistisch.

Dr. phil. Kerstin Seitz

Feedback in Fachgesprächen

Der Einfluss von Feedback in Fachgesprächen auf die Lernwirksamkeit im Metalltechnikunterricht


Themenstellung:

Ziel der Arbeit ist es, die Anforderungen an ein lernförderliches Feedback im handlungsorientierten Unterricht herauszuarbeiten. Hierzu sollen zu Beginn die theoretische Klärung der dabei relevanten Zusammenhänge erfolgen und anschließend daraus konkrete Gestaltungsmaßnahmen für ein einschlägiges und wirksames Feedback abgeleitet werden. Danach sollen die Gestaltungsideen konzeptionell umgesetzt und anschließend überprüft werden. Abschließend sollen Rückschlüsse aus den Befunden auf die Theroie gezogen und ein Ausblick auf die praktische Anwendbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse im Unterricht gegeben werden.

Laufende Promotionen

Markus Abel, StD

Lernen in der Lernfabrik: Design based ressearch in einer innovativen produktionstechnischen Lernumgebung


Themenstellung:

Im Rahmen des Projekts „Innovative Lernmodule und -fabriken“ wird eine neuartige Wissensplattform für die Produktionsexzellenz von morgen entwickelt und validiert. Dabei werden über zirkuläre Prozesse aus curricularer und methodischer Modifikation, Intervention und Wirkungsanalyse produktionstechnische Treatments für eine hochwertige und nachhaltige Kompetenzvermittlung optimiert. Die Promotion befasst sich mit den theoretischen Grundlagen dieser didaktischen Zugänge und deren wissenschaftlichem Hintergrund. Sie beschreibt die Design-Studie mit allen curricularen, methodischen Elementen, Befunden, Analysen, Schlussfolgerungen und Entwicklungslinien um in einer Schlusssynopse die zu Grunde gelegten Theorien zu reflektieren.

Britta Bergmann, StR'in

Pädagogische (Aus)Wirkungen bei der Einführung einer Softskill-Matrix in der Berufsfachschule


Themenstellung:

Wie wirkt sich die Einführung einer Softskill-Matrix bei BerufsfachschülerInnen aus und welche individuellen Wahrnehmungen und Bewertungen sind hier ursächlich?

Mit ca. 40 BerufsfachschülerInnen aus einer der drei Pilotschulen werden fokussierte Interviews durchgeführt. Zentrale Befragungsdimensionen sind dabei die „Wahrnehmung“, „Akzeptanz“ und „Bewertung“ der Softskill-Matrix. Die Auswertung erfolgt inhaltsanalytisch. Um die intros- pektiven Ergebnisse bzgl. individueller Konfundierungen differenzieren zu können, werden bei allen ProbandInnen soziodemographische Basisdaten erhoben, sowie deren soziales Kapital.

In einer qualitativen Studie wird festgestellt, wie BerufsfachschülerInnen eine Kompetenzmatrix einschätzen, welche soziale und personale Kompetenzen konkretisiert und taxiert. Über die drei Dimensionen „Wahrnehmung“, „Akzeptanz“ und „Bewertung“ wird durch leitfadengestützte Interviews erhoben, welche Präsenz diesem neuen Instrument im schulischen Alltag beigemes- sen werden kann, welche Bedeutung es für die SchülerInnen hat und welche individuellen und kollektiven Wirkungen davon ausgehen.

Susanne Eißler, StR'in

Fachliche und pragmatische Hintergründe der didaktisch-methodischen Planung von Berufsschullehrpersonen


Themenstellung:

Aktuelle Unterrichtsplanung an Berufsschulen erfordert in der Umsetzung der lernfeldorientierten Lehrpläne die Handhabung zweier anspruchsvoller Transformationsprozesse: Zum einen gilt es, die Lernfelder kollektiv zu organisieren um sie dann hinsichtlich ihrer didaktischen Gehalte zu analysieren und konkretisieren, zum anderen muss daraus dann ein kompetenzorientierter Unterricht konzeptionell abgeleitet und medial vorbereitet werden. Wie der aktuelle Forschungsstand zeigt, gibt es für beide Transformationen erhebliche Unsicherheiten in der Praxis. Zudem ist es ein langjährig bekanntes Phänomen, dass der „didaktische Alltag“ von Lehrpersonen immer auch deutliche Abweichungen zu dem zeigt, was in der Lehrerbildung vermittelt wird. Daher erscheint es interessant, zum einen zu erheben, wie die „alltagsdidaktische“ Arbeit von Berufsschullehrpersonen aussieht, zum anderen aber auch, auf Basis welcher Annahmen, Kenntnisse und Überzeugungen dies erfolgt.

Wie setzten Berufsschullehrpersonen aktuell die Lernfeld-Lehrpläne didaktisch und methodisch um, wie begründen sie dies und welche Kognitionen und Affekte stehen hinter diesen Begründungen?

Mittels fokussierter Interviews (n >25) werden Berufsschullehrpersonen aus dem Fachberiech Metalltechnik entlang eines theoretisch hergeleiteten Leitfaden-Instruments umfassend befragt. Die Auswertung erfolgt inhaltsanalytisch, dabei werden die Ergebnisse überwiegend deskriptiv aufbereitet. Parallel dazu werden die fachlich-individuellen sowie schulspezifischen Profile der Probandinnen und Probanden erhoben, um evtl. Beziehungen zwischen diesen Prädiktoren und den Ergebnissen der Interviews offen zu legen.

Tim Lippold, OStR

Subjektive Theorien von Ausbildern in der Metalltechnik

Themenstellung:

In der Metalltechnik dient die „Verordnung über die Berufsausbildung in den industriellen Metallberufen“ als Grundlage, welche über „gemeinsame Kernqualifikationen“ und eine „sachliche Gliederung der berufsspezifischen Fachqualifikationen“ die durch die Ausbildungsbetriebe zu vermittelnden Inhalte des betrieblichen Teils der Berufsausbildung regelt. Ergänzt wird diese durch eine „zeitliche Regelung“, welche die Reihenfolge und Dauer, der unter Einbeziehung selbstständigen Planens, Durchführens und Kontrollierens integriert zu vermittelnden Aspekte strukturiert. Die in diesem Bereich tätigen Ausbilder tragen eine hohe Verantwortung bei der Entwicklung von Handlungssituationen und in diesen verorteten Kompetenzen und Wissensaspekten. Die sehr allgemein gehaltenen Formulierungen erfordern zur erfolgreichen Interpretation eine große Erfahrung und einen umfassenden Überblick über das benötigte Wissen. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, subjektive Theorien von Ausbildern bezüglich dieser Wissensaspekte zu identifizieren und auf deren Struktur, Genese und Handlungswirksamkeit hin zu untersuchen. Im ersten Schritt der Arbeit wurden Videosequenzen von betrieblichen Ausbildungssituationen mit Auszubildenden im Bereich der Metalltechnik erstellt, welche alltägliche und besondere Situationen der praktischen Ausbildung abbilden. Im weiteren Verlauf werden Ausbilder in metalltechnischen Betrieben mit diesen Ausbildungssituationen konfrontiert und durch „situational jugdement“ mittels strukturierter und unstrukturierter Introspektion subjektive Theorien rekonstruiert. Die qualitative Auswertung der gewonnenen Daten erfolgt über ein theoriegeleitetes Kategoriensystem, welches ex post erweitert wird. Zur Triangulation der Daten wird dasselbe Untersuchungsdesign an einer Gruppe von Fachpraxislehrern im Bereich der Metalltechnik angewendet.

Jessica Nixon

The potential & barriers of Learning Management Systems in education approaches in Sub-Saharan Africa

Problem statement

The introduction or use of new technologies in developing countries leads to new approaches in education and educational research. Technology supported learning concepts, such as the use of Learning Management Systems (LMS) have the potential to improve access to education – however they also bear barriers in access, such as the availability of technical infrastructure, the lack of digital competencies, or unequal gender disparities in the usage of digital tools, – leading to a divide between certain groups in society.

To implement LMS into the education landscape in SSA successfully, there is an urgent need to analyze the access barriers for different target groups in different educational sectors and settings and to clearly analyse the benefits aimed through such approaches.

The motivation for the planned project and especially the regional focus on SSA results from the urgency of the problem regarding the digital divide in SSA, which is referring to unequal patterns of material access to Information and Communication Technologies (ICT), usage capabilities of ICT and benefits from ICT, producing classes of beneficiaries and disadvantaged of the information society.

The proposed research project is interdisciplinary in nature, combining topics from a pedagogical perspective with a focus on digitalisation with the theory of the digital divide / knowledge gap research, which arised from different disciplines, such as media education, communication science and sociology.

Eileen Sobbe

Wissensarbeit in der Flugzeugwartung – Eine Beschreibung und Analyse von Wissensarbeit im Bereich der Flugzeugwartung der Lufthansa Technik AG

Themenstellung:

Der Begriff und die Thematik der Wissensarbeit umfasst Tätigkeiten der Informationsverarbeitung und Entwicklung von Wissen, erfreut sich jedoch in der Literatur deutlich weniger Popularität als die vieldiskutierte Thematik des Wissensmanagements. Ein entscheidendes Merkmal von Wissensarbeit ist die zentrale Betrachtung des Wissensarbeiters und seines Umgangs mit den zukunftsweisenden Produktionsfaktoren Wissen und Information. Diese sind bedeutende Ressourcen in einem immer komplexer werdenden Arbeitsumfeld. Es ist anzunehmen, dass die wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 die zunehmende Bedeutung von Wissen zusätzlich forcieren. Effizientes Wissensmanagement bleibt als entscheidender Beitrag nachhaltiger Wettbewerbsfähigkeit ein vieldiskutiertes Thema in Literatur, Forschung und Wirtschaft. Wissensarbeit wird allerdings – angesichts der Relevanz der Thematik – einerseits zu wenig betrachtet, andererseits stehen oftmals akademische Tätigkeiten im Fokus der Analysen.

Die Dissertation soll daher einen Beitrag leisten, weitere Erkenntnisse über Wissensarbeit zu gewinnen. Im Fokus steht dabei die Betrachtung von Wissensarbeitern in produktionsnahen Bereichen. Im empirischen Teil wird Wissensarbeit daher innerhalb des produktiven technischen Arbeitsumfeldes der Flugzeugwartung der Lufthansa Technik AG analysiert. Hierfür wird Wissensarbeit zunächst exakt definiert und die Einflussfaktoren auf den Prozess der Wissensarbeit werden identifiziert. Neuartigkeit und Komplexität der Tätigkeit sowie das Alternieren zwischen zwei Handlungsfeldern, dem faktischen und dem Referenzhandlungsfeld, gelten per Definition als die für Wissensarbeit entscheidenden Parameter. Mittels leitfadengestützter Experteninterviews wird untersucht, wie sich Wissensarbeit in der Flugzeugwartung der Lufthansa Technik AG darstellt und wie die Mechaniker*innen und Avioniker*innen Wissensarbeit beschreiben und wahrnehmen. Der Anteil wissensintensiver Tätigkeiten in der Flugzeugwartung steigt mit zunehmender Komplexität der Fluggeräte, deren Systeme und Komponenten. Die Informationsmenge und die sich daraus ergebenden Anforderungen an die Mitarbeiter*innen nehmen entsprechend zu. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse der Studie sowie der theoretischen Betrachtung der Thematik werden Konsequenzen für die Praxis der Flugzeugwartung abgeleitet und konkrete Handlungsempfehlungen gegeben.