Das Lehr-Lernlabor
Das Labor zur Forschung und Lehre in der Technikdidaktik

Ein Projekt der Technischen Universität Darmstadt zum Ausbau der Technikdidaktik und aktiven Unterstützung der beruflichen Lehrerbildung durch enge Verzahnung von Theorie und Praxis.Gute Berufsausbildung braucht Nachwuchs an hochqualifizierten Berufsschullehrer/innen, die in innovativen Lernumgebungen berufliche Handlungskompetenz an Auszubildende vermitteln können. Zu diesem Zweck soll an der TU Darmstadt ein Lern- und Arbeitslabor entstehen, welches Raum für die Entwicklung , Erprobung , Umsetzung und Evaluation von berufsbezogenen Unterrichtssituationen bietet. Hier sollen aktuelle Unterrichtsmethoden, sowie die Anwendung von Simulationen und Experimenten im Kontext komplexer, technisch-beruflicher Aufgabenstellungen realisiert werden. Die TU Darmstadt stellt für dieses Projekt einen Fachraum sowie eine Anschubfinanzierung für die Ausstattung bereit. Für die Finanzierung der technischen Ausstattung suchen wir Partner und Sponsoren in der Wirtschaft.

Was wir anbieten:

  • Professionalisierung angehender Berufsschullehrer/innen in einem best-practice-Lernlabor, das Unterrichtspraxis und –forschung eng verzahnt
  • Wissenschafts-Praxis-Transfer mit kooperierenden Betrieben auf Informationsebene, aber auch im Zusammenhang mit Ausbilderworkshops, Austauschprojekten, Praktika oder Beratung
  • Erprobung von neu entwickelten technikdidaktischen Medien und Gerätschaften mit wissenschaftlichem Hintergrund, sowie deren Publikation in der Lehre und in wissenschaftlichen Veröffentlichungen
  • Ideen bzw. Rückmeldungen für die Neu- oder Weiterentwicklung technikdidaktischer Methoden, Medien, Geräte, Hard- und Software sowie für die Qualifizierung von betrieblichem Bildungspersonal
  • Universitäts-Wirtschafts-Kooperationen auf Ebene von wissenschaftlichen Arbeiten über Themen aus dem Bereich des Erwerbs und der Vermittlung technischer Berufskompetenzen


Was wir suchen:

  • Betriebe oder Verbände, die uns entweder mit Geräten und Ausstattungskomponenten unterstützen, oder einen Beitrag zum Kauf technikdidaktischer Medien und Geräte leisten
  • Betriebsexperten, die sich im Rahmen einer Lernortkooperation längerfristig in die didaktische und methodische Arbeit der Studierenden integrieren
  • Forschungsaufträge zur Unterstützung, Verbesserung bzw. Optimierung technisch-betrieblicher Ausbildung bzw. Personalentwicklung durch Evaluation, Implementierung, Training, Coaching und Beratung im Bereich technischer Facharbeit aber auch Meister/Technikertätigkeiten

Wir verbinden Lehre, Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.

Kooperationsvereinbarung zwischen Technikdidaktik und Zentraler Lehrlingswerkstatt

Am 10. April 2013 wurde zwischen dem Arbeitsbereich Technikdidaktik und der Zentralen Lehrlingswerkstatt der TU Darmstadt ein Kooperationsvertrag abgeschlossen.

Für den Arbeitsbereich Technikdidaktik eröffnet sich im Rahmen dieser Zusammenarbeit die Möglichkeit, authentische Feldstudien mit Auszubildenden durchzuführen. Weiterhin können die Studierenden ihre geplanten Unterrichtseinheiten mit Berufsschüler/-innen erproben und somit realistische Erfahrungen sammeln. Für die Lehrlingswerkstatt der TU Darmstadt ermöglicht die Kooperation die Nutzung modernster Ausstattung im Bereich der Steuerungstechnik sowie der durch den Arbeitsbereich angeschafften Web Based Trainings (WBT) eine fachliche Unterstützung der Ausbildung durch Selbstlernmedien.

Den Vertrag unterzeichneten Prof. Dr. Ralf Tenberg und der Leiter der Zentralen Lehrlingswerkstatt Walter Hechler.

Schule an der Uni: Technikdidaktiker der TU Darmstadt unterrichten Azubis der Zentralen Ausbildungswerkstatt

Studierende des Studiengangs Bachelor/Master of Education, Fachrichtung Metalltechnik, gestalten nunmehr Unterrichtseinheiten mit Berufsschülern im regulären Veranstaltungsbetrieb und können ihr frisch erworbenes pädagogisches und fachdidaktisches Wissen in einem realitätsnahen Szenario anwenden. Möglich wird das durch eine neue Kooperation zwischen dem Arbeitsbereich Technikdidaktik unter der Leitung von Professor Ralf Tenberg und der Zentralen Lehrlingswerkstatt der TU. Die Auszubildenden profitieren von wissenschaftlich fundierten Anleitungen in innovativer Lernumgebung.

Bisher konnten dort aus organisatorischen Gründen geplante Unterrichtssequenzen – außer in den Schulpraktischen Studien (Leitung Sven Olaf Volk) – nur mit anderen Studierenden im Rollenspiel durchgeführt werden. In diesem simulativen Unterricht fehlen jedoch die authentischen Schülerreaktionen, insbesondere deren Fragen und Antworten. Dies ist sehr bedeutsam für die Beurteilung der didaktisch-methodischen Konzeption, zum Beispiel der Aufgabenpassung oder -schwierigkeit.

Dies ändert sich durch die Entsendung der angehenden Mechatroniker und Mechatronikerinnen aus der Zentralen Lehrlingswerkstatt des TU-Ausbilders und Werkstattleiters Walter Hechler zu den Veranstaltungen der Fachdidaktik der Metalltechnik unter der Leitung von Marcus Dengler.

Dass Studierende Schülerinnen und Schüler direkt im Technikdidaktik-Labor unterrichten können, kommt gut an: „Das ist sehr bequem, es ist, als käme der Knochen zum Hund. Studierende anderer Fachrichtungen müssen zu Selbstkosten im laufenden Semesterbetrieb für Sondertermine an Schulen fahren, meist ohne die jeweiligen Klassen und Räumlichkeiten zu kennen“, kommentiert der Bachelorstudent Tim Lippold.

Zur Unterstützung stellt der Arbeitsbereich Technikdidaktik zudem sein Lehr-Lernlabor zur Verfügung, wo die Studierenden sich zum Beispiel durch Web Based Training auf den Unterricht vorbereiten können. Es eröffnet sich zudem die für die Forschung interessante Möglichkeit, ins Design-Based Research einzusteigen. Damit wird eine international zunehmend bedeutsam werdende didaktische Forschungsmethodik bezeichnet, welche eine zyklische Entwicklung von Lernumgebungen auf Basis empirischer Befunde vorsieht.